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Da wir an Ostern 2017 einen 2-wöchigen Roadtrip in Schottland gemacht hatten (inkl. dem zu erwartenden Wetter um diese Jahreszeit), hatte wir im Sommer 2017 irgendwie noch Sehnsucht nach einem klassischen Sommerurlaub mit gutem Wetter und Meer. Also haben wir uns recht spontan (so 3 Monate vorher) entschlossen, noch eine Woche im Süden zu verbringen.
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Ende September ging es also noch für eine Woche nach Malaga. Der September ist eigentlich der ideale Reisemonat für diese Gegend. Die Sonne brennt nicht mehr ganz so heiß wie im Juli und August (Durchschnittstemperatur für September 28 Grad und es gibt gerade mal 20 mm Niederschlag für den ganzen Monat), das Mittelmeer hat dafür angenehme 21 Grad. Heißt ja nicht um sonst „Costa del Sol“.
Anreise
Der Flughafen von Malaga ist einer der größten Flughäfen in Spanien und wird von vielen Flughäfen aus Deutschland direkt angeflogen. Wir hatten Direktflüge von/nach Düsseldorf, die Flugzeit beträgt etwa 3 Stunden.
Unterkunft
Da wir die Stadt bequem zu Fuß erkunden wollten und auch mal eben Abends noch in die Stadt laufen wollten, hatten wir uns für eine kleine Ferienwohnung nahe des Zentrums entschieden. Die Unterkunft selber war auch super zentral gelegen, relativ modern und geschmackvoll eingerichtet. Leider traf es nicht direkt unseren Geschmack ?. Da die Wohnung auf der einen Seite zu einem Hinterhof raus ging und auf der anderen Seite das nächste Haus nur ca. 6 m entfernt stand, kam schon recht wenig Tageslicht hinein. Warum man dann die Wände dunkellila tapeziert und die meisten Möbel auch sehr dunkel waren, haben wir nicht ganz verstanden. Zumindest war es angenehm kühl. Allerdings waren wir jedes mal etwas „geschockt“, wenn wir aus der dunklen, kühlen Wohnung kamen und dann plötzlich von +25 Grad und der spanischen Sonne begrüßt wurden.
Natürlich hat eine so zentral gelegene Wohnung auch ihre Nachteile. Zum einen ist es extrem schwer einen Parkplatz zu finden. Wenn man aber auch das Umland erkunden möchte, dann braucht man ein Auto. Meistens hatten wir Glück und haben recht nahe einen Parkplatz gefunden, aber ausgerechnet am letzten Abend bevor wir am nächsten Morgen zum Flughafen mussten, mussten wir dann doch ca. 500m weit weg parken.
Außerdem sollte man wissen, dass die meisten Straßen und Gassen im Zentrum von Malaga größtenteils mit polierten Marmor gefliest sind. Das sieht wirklich schön aus, aber die Reifen, der wenigen Autos, die darauf fahren, quietschen so laut, dass man das wirklich überall hört. Wenn man bei offenem Fenster schläft, kann man morgens schon mal davon wach werden.
Unterwegs
Malaga selber kann man bequem zu Fuß erkunden (zumindest wenn man relativ zentral wohnt). Für das Umland sollte man sich aber einen Mietwagen nehmen. Wir hatten zunächst einen Mietwagen bei einer der kleinen Mietwagenstationen am Flughafen reserviert, die nicht zu den großen Ketten gehören. Allerdings sind wir nach dem Lesen von einigen Rezensionen doch eher misstrauisch geworden, so dass wir am Ende doch bei einer bekannten Verleihstation gelandet sind.
Man kann allerdings ein paar Euro sparen, wenn man den Mietwagen nicht für die volle Zeit bucht. Da wir in den ersten 2 Tagen vor allem die Stadt erkunden wollten und auch Fahrräder ausgeliehen hatten, konnten wir also in der Zeit gut auf ein Mietwagen verzichten (und damit auch die lästige Parkplatzsuche in den ersten Tagen vermeiden). So haben wir also erst am 3. Tag den Mietwagen am Bahnhof übernommen. Ein weiterer Vorteil, wenn man bei einer der großen Verleihfirmen mietet: es gibt nicht nur am Flughafen eine Verleihstation, sondern auch oft im Stadtzentrum und man kann den Mietwagen an einer anderen Station wieder abgegeben. Das war auch unser Plan, so dass wir am letzten Tag mit dem Mietwagen bis zum Flughafen fahren konnten.
Allerdings kommt man auch sehr gut mit einer S-Bahn vom/zum Flughafen, so sind wir auch nach unser Ankunft am Flughafen in die Stadt gefahren.
Sehenswürdigkeiten
Malaga
Malaga bietet jede Menge interessante Orte und man sollte gut 2 Tage für die Stadt einplanen. Dabei sollte man sich die folgenden Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen:
- Die Innenstadt mit den bereits erwähnten polierten Marmor lädt tagsüber zum Einkaufen ein und Abends zum Ausgehen in einem der zahlreichen Restaurants.
- Die Kathedrale in der Innenstadt von Malaga ist nicht nur von außen sehenswert, man sollte unbedingt auch einen Blick nach innen riskieren.
- Ebenfalls im Stadtzentrum befindet sich die Ausgrabungsstätte eines alten römischen Amphitheaters, dassich am Fußes der Alcazaba befindet. Von hier beginnt auch der Aufstieg zur Alcazaba.
- Die Alcazaba und Castillo de Gibralfaro, eine alte maurische Festung mit Palastbereich und Burganlage aus dem 11. Jahrhundert. Der Aufstieg ist zwar etwas anstrengend, dafür wird man mit einem tollen Ausblick über die Stadt und den Hafen belohnt. Mit etwas Glück kann man von der Burganlage die Stierkämpfer bei ihren „Trockenübungen“ beobachten. Dabei hält sich ein Stierkämpfer zwei Hörner über den Kopf und simuliert den Stier.
- Monte Gibralfaro: Die Festung selber schließt recht früh am Abend, dennoch sollte man sich nicht die Aussicht bei untergehender Sonne entgehen lassen. Unterhalb der Burganlage Castillo de Gibralfaro führt ein Fußweg zurück in die Innenstadt mit verschiedenen Aussichtspunkten und guten Fotopunkten.
- Die zahlreichen Restaurants am Hafen von Malaga scheinen zwar eher Touristenfallen zu sein, der Hafen selber mit den zahlreichen Segel- und Motoryachten lohnt sich dennoch. Mit etwas Glück hat auch eine Superyacht oder ein Minikreuzfahrtschiff im Hafen angelegt während die großen Kreuzfahrtschiffer weiter draußen am Kreuzfahrterminal anlegen. Schön anzuschauen ist der kleine Leuchtturm La Farola.
- Der Strand von Malaga Playa la Malagueta beginnt auf der Rückseite der Hafenpromenade (oder man läuft vor bis zum Leuchtturm La Farola. Von dort zieht sich der Strand einige Kilometer Richtung Osten und es lohnt sich durchaus die Strecke mit dem Fahrrad abzufahren, sofern man sich eins ausgeliehen hat. Der Strand biete sehr schönen weißen Sandstrand und ist durch die Hafenmauer auch gut gegen die ein- und auslaufenden Schiffe geschützt. Allerdings kann sich die Sauberkeit des Wassers von einem Tag auf den anderen sehr schnell ändern. Wir waren ein mehrmals dort. An einem Tag war das Wasser noch super sauber, am nächsten Tag wurden dann an verschiedenen Stelle Seetang angespült, was aber wahrscheinlich durch unterschiedliche Strömungen verursacht wurde und eigentlich nichts schlimmes ist.
- Museo Picasso mit Werken des Künstlers. Sollte man sich in der Geburtsstadt von Pablo Picasso nicht entgehen lassen.
- Parque de Malaga eine schöne Parkanlage zwischen Zentrum und Hafen.
- Mercado Central de Atarazanas eine große Markthalle in der es eine große Auswahl an Obst, Gemüse, Käse, Fleisch und Fisch aus der Region gibt. Einfach nur staunen oder was leckers für Unterwegs oder das Abendessen kaufen. Unbedingt Vormittags kommen da die Stände ab Mittags bereits wieder schließen.
Alhambra
Wer in Andalusien Urlaub macht sollte auf jeden Fall einen Abstecher zur Alhambra mit einplanen. Die Stadtburg oberhalb Granadas gilt als bedeutendsten Beispiels maurischen Stils der islamischen Kultur und ist UNESCO Weltkulturerbe. Die gesamte Anlage ist grob in 4 Teile aufgeteilt: der Generalife mit seinen schönen Gärten, die Medina, die Paläste des Nasriden und die Zitadelle Alcazaba.
Da die Burganlage als eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in Europa gilt sollte man seine Tickets bereits vorab online kaufen, am besten schon einige Wochen vorher. Für den Zugang zu den Nasriden bekommt man ein Zeitticket, da die Anzahl der Besucher beschränkt ist. Somit kann man mit einem Onlineticket seinen Besucher besser planen und auch sicher gehen überhaupt den schönsten Teil der Alhambra anschauen zu können. Tickets könnt Ihr hier auf der offiziellen Homepage kaufen: https://www.alhambradegranada.org/de/info/eintrittskartekaufen.asp
Für den Besuch sollte man gute 3-4 Stunden einplanen.
El Chorro
El Chorro befindet sich ca. 1 Autostunde Nord-westlich von Malaga und ist bezeichnet sowohl eine kleine Stadt wie auch eines der berühmtesten (Winter-)Klettergebiete. Bekannt ist die Gegend auch für den Caminito del Rey (spanisch: Königspfad) der lange als der gefährlichste Klettersteig der Welt (auf Grund seines verfallenen Zustandes) galt. Nach einer Wiederherstellung wurde er 2015 als Wanderweg wieder eröffnet und kann jetzt auch von Familien begangen werden. Der Zugang zum Caminito del Rey befindet sich in El Chorro.
Da wir aber auf etwas mehr Abenteuer und weniger Massentourismus stehen hatten wir uns für eine Alternative entschieden. In El Chorro gibt es nämlich noch einen anderen, echten Klettersteig, den Via ferrata del Chorro (https://alandalusactiva.com/actividades/vias-ferratas-en-andalucia/via-ferrata-del-chorro-o-del-caminito-del-rey/ leider nur auf Spanisch). Der Klettersteig hat eine mittlere Schwierigkeit, so dass er von Leute mit Klettersteigerfahrung sehr gut zu bewältigen ist. Wir hatten dann auch mehr mit der Hitze zu kämpfen und uns ist schnell klar geworden, warum El Chorro ein Winterklettergebiet ist. Der Via ferrata del Chorro hat dabei ein besonderes Highlight, kurz vor dem Ende hat der Klettersteig zwei Seilrutschen! Dafür braucht man natürlich eine Seilrolle. Diese (oder gleich die komplette Klettersteigausrüstung wenn man diese nicht mitschleppen möchte) kann man sich vorab bei einer Finca in der Nähe von El Chorro ausleihen (http://www.fincalacampana.com/en/via-ferrata.html). Schaut Euch auf der Seite die Bilder mit der Beschreibung des Zuganges an, da dieser etwas schwierig zu finden ist. Der Klettersteig bietet dann eine wunderschöne Aussicht über die Landschaft.

Die Höhlen von Nerja
Auf die Höhlen von Nerja sind wir eher durch Zufall gestoßen und hatten diese zunächst gar nicht auf dem Plan. Da wir aber an einem Tag etwas schlechteres Wetter mit vielen Wolken und etwas Regen bekamen, hatten wir nicht so recht Lust auf Strand oder andere Outdooraktivitäten. Da kamen uns die Höhlen gerade recht.
Nerja befindet sich ca. 60 km östlich von Malaga. Wer etwas mehr Zeit hat sollte nicht die Autobahn nehmen, da diese etwas im Hinterland verläuft und stattdessen die Küstenstraße benutzen.
Nerja selber hat eine kleine niedliche Innenstadt und eine riesige Aussichtsterrasse über das Mittelmeer, den Balcon de Europa. Die Küste um Nerja ist auch nicht so flach wie in Malaga sondern stärken von Klippen geprägt.
Das Highlight sind natürlich die Höhlen von Nerja, die sich über eine Länge von insgesamt 5 km erstrecken. Die Höhlen sind wirklich riesig und man fühlt sich wirklich ein bisschen wie Samwise in den Höhlen von Moria aus der Herr der Ringe. Platzangst bekommt man hier mit Sicherheit nicht. Unbedingt anschauen. Da wir ja etwas spontan zu den Höhlen gefahren sind hatten wir vorab keine Tickets gebucht. Das ist aber empfehlenswert um die Warteschlange an der Kasse zu vermeiden.

Marbella
In Marbella, bzw. im kleine Hafenstädtchen Puerto Jose Banus einige Kilometer außerhalb von Marbella liegen jede Menge Luxusyachten. Der kleine, enge Hafen ist jedoch nicht sehr eindrucksvoll. In ein paar Minuten ist man durch den Hafen und an den Klamottenläden bekannter Luxusmarken vorbeigelaufen ohne das Gefühl zu haben was Besonderes gesehen zu haben. Das Städtchen Jose Banus selber hat nicht viel zu bieten.
Die Altstadt von Marbella haben wir dann nur kurz erkundet uns den Rest des Tages an einem der vielen großen Strände verbracht, die sich zwischen Marbella und Malaga in den unzähligen Touristenörtchen befinden. Wahrscheinlich waren wir an diesem Tag einfach nur Müde ?
Was wir nicht geschafft haben
Andalusien hat noch viel mehr zu bieten als nur die Costa del Sol und eine Woche ist eigentlich viel zu kurz. Daher noch eine kurze Liste mit den Sehenswürdigkeiten, die wir nicht geschafft haben, die aber sicherlich auch ein Abstecher wert sind:
- Sevilla: 200 km von Malaga entfernt und somit 2 Stunden Autofahrt. Daher würde sich Sevilla eher für eine Etappe mit 1-2 Übernachtungen anbieten
- Gibralta: ca. 140 km entfernt und auch gute 2 Stunden mit dem Auto.
- Tarifa/Tanger: Tarifa ist der südlichste Punkt des europäischen Festlandes. Die afrikanische Küste ist nur 14 km entfernt. Daher fahren von hier aus fahren mehrmals täglich Fähren nach Tanger in Marokko. Auch für diesen Trip sollte man eher 2 Tage einplanen
- Ronda: Ronda ist eine Kleinstadt auf einem Berggipfel im Hinterland von Marbella und gehört zu einer der größten Ortschaften der „weißen Dörfer“. Ca. 100 km oder 1,5 Stunden von Malaga entfernt.
Wir hoffen, wir konnten Euch ein paar hilfreiche Tipps für einen Urlaub an der Costa del Sol geben.
Weitere Bilder findet Ihr unter:
https://500px.com/bgosdzik